Donnerstag, April 18, 2024
Nordlicht-Steinburg
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    Das bin ICH

    Wichtiger Hinweis!

    Bitte seht es mir nach, dass die nachfolgenden Texte teilweise noch sehr ungeordnet erscheinen und vielleicht auch unverständlich daher kommen. Ich versuche gerade meine Gedanken zu sortieren und die richtigen Worte zu finden, um meine Erlebnisse und das Gefühlschaos in mir nachvollziehbar in einen Text zu verfassen. Natürlich bin ich nicht frei von Bedenken und Ängsten, während ich das hier schreibe, denn ich öffne mich in einer Art und Weise, wie ich es in meinem Leben zuvor noch nicht gemacht haben. Ich hoffe, ich bin stark genug, mit eventuellen Reaktionen umgehen zu können. Diese werden sicher nicht alle positiver Natur sein. Doch was habe ich noch zu verlieren?

    Kurzlebenslauf

    Geboren und aufgewachsen in einer beschaulichen Kleinstadt im Herzen von Dithmarschen, zog es mich nach der Schulzeit nun nicht gerade in die große weite Welt hinaus. Lediglich knappe 70 Kilometer weiter bin ich gereist, um mich schließlich in Wilster niederzulassen. Hier habe ich zunächst meinen Zivildienst im damals noch städtischen Alten- und Pflegeheim absolviert.Nach meinem Zivildienst folgte eine handwerkliche Ausbildung sowie zahlreiche Jahre in unterschiedlichen Berufsfeldern, bevor ich vor etwa 15 Jahren anfing, als freier Journalist für unterschiedliche Printmedien zu arbeiten.

    Ein Leben mit Borderline: Mein persönlicher Erfahrungsbericht.

    Schrecklich-Schöne-Kindheit und Jugendzeit

    Es gibt sehr schöne als auch fürchterlich grausame Erinnerungen, die ich an meine Kindheit und Jugendzeit mit mir herumtrage. Bedauerlicherweise sind es die negativen Erlebnisse, die mein Leben, meine Persönlichkeit besonders geprägt haben. Ich möchte gar nicht tiefer darauf eingehen, daher nur beispielgebend ein paar Stichworte, mit welchen unschönen Themen ich in jungen Jahren konfrontiert wurde: Sucht, Vernachlässigung, Misshandlung, Geiselnahme mit Todesdrohungen. Es sind sicher einige Themen, mit denen unglaublich viele Menschen konfrontiert werden. Jeder Mensch geht damit anders auf seine eigene Weise um. Ich habe versucht, den für mich und andere Menschen bestmöglichen Weg zu gehen. Ein Weg ohne Sucht und ohne Gewalt (gegenüber anderen Menschen).  Im Großen und Ganzen denke ich, ist es mir ganz gut gelungen. Ich bin weder der Sucht verfallen, noch habe ich anderen Menschen physische oder bewusst psychische Gewalt angetan. Doch natürlich bin ich nicht gänzlich ohne Narben all den Erlebnissen entkommen. Die meisten Narben sind für andere Menschen nicht sichtbar. Doch für mich sind sie prägend in all meinen Handlungen – Tag für Tag. Sie haben dazu geführt, dass ich eine u. a. eine Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt habe. Erläuterung: Borderline (BPS)

    „Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typsist eine psychische Erkrankung. Typisch für sie sind Impulsivität, instabile, aber intensive zwischenmenschliche Beziehungen, rasche Stimmungswechsel und ein schwankendes Selbstbild aufgrund von gestörter Selbstwahrnehmung. Hinzu kommen oft selbstschädigendes Verhalten, Gefühle innerer Leere, Dissoziationserlebnisse und Angst vor dem Verlassenwerden. Symptome der BPS können durch Situationen ausgelöst werden, die andere als normal empfinden.  Bei dieser Persönlichkeitsstörung sind bestimmte Vorgänge in den Bereichen Gefühle, Denken und Handeln beeinträchtigt. Dies führt zu problematischen und teilweise paradox wirkenden Verhaltensweisen in sozialen Beziehungen und sich selbst gegenüber. Dadurch führt die Erkrankung oft zu erheblichen Belastungen und kann sowohl die Lebensqualität der Betroffenen als auch ihrer Bezugspersonen stark reduzieren.[1][2] Die BPS wird häufig von weiteren psychischen Störungsbildern begleitet. Häufige zusätzliche Störungsbilder sind z. B.Depressionen, die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Posttraumatische Belastungsstörungen(PTBS), Essstörungen, andere Persönlichkeitsstörungen und Substanzmissbrauch.“ Quelle: Wikipedia

    Ich zähle zu den Borderlinern, die darunter leiden, kein eigenes Identitätsgefühl zu haben. Ich orientiere mich nahezu ausschließlich an den Erwartungen meiner Umgebung. Heißt in etwa, dass ich bereit bin, für die Menschen in meinem Umfeld beinahe alles zu tun, ohne Rücksicht auf die eigenen Gefühle und körperlichen sowie psychischen Bedürfnisse. 

    Wechselbad der Gefühle

    Das ich in der Regel ohne Rücksicht auf meine persönlichen Gefühle handel, heißt natürlich nicht, dass ich nicht irgendwelche Gefühle habe. Davon habe ich eine ganze Menge, die sehr schlagartig und gewaltig auftreten und so schnell wie sie gekommen sind, auch wieder wechseln können. Während meiner Kind- & Jugendzeit war ich der festen Überzeugung, dass ich in der Lage bin, meine Gefühle gänzlich zu kontrollieren. Somit besaß ich meiner Überzeugung nach die Fähigkeit, Gefühle komplett auszublenden zu können. Eine recht lange Zeit habe ich so etwas wie Wut, Enttäuschung tatsächlich nicht wahrgenommen. Irgendwann wurde mir jedoch bewusst, dass ich diese Gefühle, die ich meinte nicht zu spüren, dennoch in mir hatte. Es war wohl eher so, dass ich sie wie eine Sache in eine Schublade meines Unterbewusstseins gestopft habe. Im ersten Moment erschien alles geordnet und aufgeräumt  / sah mein Zimmer/ mein Kopf / mein Unterbewusstsein sauber und aufgeräumt aus, doch irgendwann waren sämtliche Schubladen sämtliche Schränke voller zerknüllter Gemütsbewegungen. Für die neu aufkeimenden Empfindungen fehlte schließlich der Platz und sie ließen sich nicht mehr verstecken. In der Hoffnung, irgendwo noch eine freie Stelle zum Verstauen finden zu können, wurden dann beim Herumkramen immer wieder alte „Dinge“ zu Tage befördert, was zusätzliche Spannung erzeugte und schließlich zum großen Zusammenbruch führte. 

    Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens

    Seit meiner frühen Kindheit stelle ich die Frage nach dem Sinn des Lebens. Bislang habe ich keine befriedigende Antwort erhalten. Die Frage in Kombination mit dem fehlenden Identitätsgefühl führen mich immer wieder dazu, dass ich mir Gedanken über meinen eigenen Tod mache. Die Vorstellung, dass mit einer einzigen Handlung die “Schmerzen“ und die Verzweiflung verursacht u. a. durch unerfüllte Sehnsüchte, durch das Gefühl, nicht gut genug zu sein, verschwinden würden, hat etwas Befreiendes.

    Es gab Situationen in meinem Leben, in denen ich wohl in größter Gefahr in größter Not steckte. In den Momenten, in denen ich mit meinem Leben abgeschlossen hatte, fühlte ich mich so leicht, so frei, so glücklich. Es ist so ein unglaublich schönes Gefühl, wie es wohl ein Junkie empfindet, wenn er sich seine Droge in die Venen drückt.

    Wenn ich auf meine Lebensjahre zurückblicke, kann ich sagen, dass ich bislang ein recht vielseitiges Dasein geführt habe.“

    Seit 15 Jahren bin ich als freier Journalist für unterschiedliche Medien tätig. Ein Job, der mir sehr viel Spaß und Freude bereitet. Nie hätte ich damit gerechnet, dass in diesem Wirkungsfeld mal in die Situation kommen könnte, dass ich Mangelbeschäftigung klagen werde. Doch die Corona-Krise hat uns eines besseren Besseren belehrt und nicht nur mein Leben, sondern das vieler anderer Menschen auch auf den Kopf gestellt.  Sowohl die berufliche als auch die private Situation haben mich schließlich dazu gebracht, mir Gedanken über mein bisherigen als auch zukünftiges Leben zu machen. Im Zuge dessen reifte in mir der Gedanke, dass es vielleicht ja eine gute Gelegenheit wäre, mir einen Lebenstraum zu erfüllen. Aus einer anfänglich fixen Idee wurde dann zunehmend Ernst.  Im November 2021 wurde die große Wende eingeläutet. Die Beziehung zu meiner langjährigen Lebenspartnerin war längst nicht mehr das, was wir beide von einer Beziehung erwartet hatten. Bedauerlicherweise gelang es uns nicht, unser gemeinsames Miteinander neu zu gestalten. Gemäß dem Motto: „Eine gute Freundschaft ist mehr wert als eine schlechte Beziehung“ haben wir uns schließlich dafür entschieden den künftigen Lebensweg als Freunde miteinander zu beschreiten und nicht als Paar.  Auch im beruflichen Bereich gab es in der Zwischenzeit diverse Veränderungen, die nicht alle positiver Natur waren. Und so war es auch hier an der Zeit, sich neu zu orientieren. 

    Die letzte große Reise 

    Nach Jahren des sich Verstellens, Jahren der Therapie bin ich mit meinen Kräften am Ende. Im Zuge meiner Reise als auch mithilfe dieser Seite möchte ich noch mal Versuchen, mein Leben in neue Bahnen zu lenken. 

    Weitere Erläuterung folgt!

    „Ich bin einfach müde, die Art von müde, wo kein Schlaf mehr hilft. Ich bin müde vom Leben, müde vom Kämpfen und müde vom Durchhalten. es kostet so viel Kraft, niemanden zu zeigen, wie kaputt man wirklich ist.“

    Verfasser unbekannt

    Das bin ICH